Montserrat - Was für ein Ende unserer Reise

Nachdem wir aus El Chorro weitergefahren sind, ging es wieder Richtung Norden. Ein komisches Gefühl. Wir steuerten erstmal relativ in der Nähe bei Murcia einen Klettersteig an, der richtig toll war. Er war recht schwer mit tollen steilen Passagen.

 Wir sind nicht mehr in Murcia geblieben, da die meisten Stellplätze negative Bewertungen hatten wegen Diebstahl und Einbruch in Autos. Daher wollten wir lieber weiter in „sichere“ Gefilde, gerade weil bislang während unserer Reise alles (bis auf den Neoprendiebstahl) gut gegangen war und es doof wäre, wenn das auf der Zielgerade noch passiert.

Wir planten eine gute Strecke zu fahren, um oberhalb von Barcelona einen Klettersteig am Meer zu machen. Allerdings hatten wir eine tolle Begegnung mit einem Bergmassiv, was wir von der Autobahn aus gesehen haben und was uns unglaublich von seiner Kulisse beeindruckt hat. Von der Ferne sah es zerklüftet und felsig aus, von der Nähe waren es eindrucksvolle Stehlen und riesige steile Wände, alles aus Konglomeratgestein, wir wie es aus der Eifel in Nideggen kennen, nur in XXXL: Montserrat!

Wir fuhren also von der Autobahn und überlegten uns an einem Stellplatz auf 600m Höhe an der Straße direkt am Einstieg in die Wände eine Wanderstrecke für den Folgetag. Während dieser Wanderung, wo wir auch sehr einsame und steile Wege geplant hatten und aber auch auf den örtlichen Touristenberg San Jeroni kamen und am Ende am Kloster raus kamen, lernten wir das Gebirge etwas kennen. Beim Kloster bei einem Buchladen haben wir uns dann einen Auswahlkletterführer gekauft. Montserrat, so finden wir heraus, ist die größte Klettergegend in Spanien mit über 4000 Routen. Der Auswahlkletterführer war also so dick wie woanders ein ganzer Guide. Drin sind nicht nur viele Klettergärten, sondern super viele Mehrseillängen und auch viele Trad und Halbtrad-Routen.

Nach zwei Klettertagen und einem Regentag, der echt frisch war, haben wir noch eine der Mehrseillängen gemacht auf den Gorro Frigi. Es war eine tolle Kletterei, aber in der ersten Seillänge noch etwas feucht aufgrund des Regens am Vortag. Es war schneidend windig und ca. 8 Grad kalt. Es war also eine „Winterbegehung“ mit guter Einstimmung auf das kalte Deutschland 😊

Am Tag drauf haben wir eine warme Quelle mit einer Therme in den Pyrenäen besucht. Es war ein sehr angenehmes Baden im Schwefelwasser, nachdem wir aufgrund der Kälte einige Tage nicht geduscht/bzw. Haare gewaschen hatten. Ein wunderbares Gefühl, allerding lud die Therme nicht unbedingt zum taglangen Bleiben ein, es gab so gut wie keine Liegen, sondern wirklich nur Becken, Duschen und Umkleiden. Also entschieden wir uns weiter Richtung Norden zu fahren, tolle Blicke hatten wir noch auf die Pyrenäen, wo wir schon erste Schneegipfel sehen konnten. Nach einem weiteren Tag wurden die raureifbedeckten Bäume in Frankreich mehr, je näher wir am 11.12. Freiburg kamen. Dort war es bitterlich kalt. Wir haben uns noch in einer Boulderhalle ausgetobt nach dem bewegungsarmen Tag im Auto. Die Standheizung durfte nachts bei -6 Grad mal richtig ihre Dienste zeigen! Sehr unwirklich nach so warmen Tagen in Südspanien vor einer Woche. Nun nimmt unsere lange Reise ein Ende. Wir hätten beide länger weiterfahren können, allerdings freuen wir uns nun unsere Familien und Freunde in Köln wiedersehen zu können! 😊 In den Fotos noch ein paar Impressionen unserer Reise von den Pyrenäen bis nach Freiburg, inklusive der geknackten 10000km Marke, sowie einer Übersicht unseres Busklimas während des ganzen halben Jahres. Da zeigt sich, dass unsere Dämmung (und auch die Heizung) einiges dazu beigetragen hat, dass es jetzt am Ende und hoch in den Alpen nie unter 6,9 Grad kalt wurde. Wer im Nachhinein den genauen Verlauf unserer Reise sehen möchte, kann das hier nochmal nachvollziehen! :)

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