Im Süden: Von Lagos bis Sevilla
Um wieder ins sonnigere Wetter und zu kleineren Wellen zu kommen, fuhren wir dann weiter in den Süden nach Lagos. Etwas östlich der Stadt standen wir eine Nacht an einem sehr idyllischen Kitesurfspot mit einer Austernzucht vor der Nase. :) Tatsächlich dachten wir darüber nach eine Kitesurf-Kurs zu machen - leider war es dann aber laut Lehrer zu wenig Wind. Da hier kaum Wellen ankamen fuhr Jonas mit dem Bus zum Praia da Luz im Westen von Lagos. Ich (Anja) erkundete etwas die sehr idyllische und auf Tourismus ausgerichtete Stadt, die eine entspannte Stimmung versprüht. Hier gibt es bei 20 Grad und Sonne Glühwein unter Palmen… Nach ein bisschen Shopping im Zentrum lief ich in den Süden auf einigen steilen Felsklippen Jonas entgegen. Wir trafen uns am Praia de Porto Mos, wo wir leckeren Fisch im Restaurant mit Meerblick genossen und am nächsten Tag bei kleinen Wellen eine Runde mit vielen anderen Surfen gingen. Abends hatten wir wieder mal einen tollen Sonnenuntergang mit Blick auf die Rocha Negra und das Meer.
Da ich gerade die Krimis “Lost in Fuseta” lese (vielen Dank nochmal für diese Urlaubslektüre von Joana und Katrin) wollte ich ganz gerne mal einen Blick in dieses Städtchen und die Ria Formosa werfen. Wir fuhren also dorthin, beobachteten viele Vögel im Naturpark, sahen einige Männer Boule spielen und einige Leute im Ferrol am Hafen schlemmen (wovon in der Krimireihe häufig erzählt wurde).
Nachdem wir einen selbstgemachten Salat auf einer Parkbank in der Sonne gegessen hatten, krachte plötzlich im Van ein Teil unserer Schlafsitzbank herunter als Jonas drauf saß. Eine Schraube war anscheinend durchgebrochen - dabei hatten wir doch nur Salat gegessen!? Der Rest steckte leider noch fest in der Verankerung und müsste wohl raus gebohrt werden. Wir versuchten zuerst die andere Schraube zu lösen, die schon ziemlich verbogen war und schließlich ebenfalls durchbrach. Da machten wir uns an diesem Sonntag auf nach Sevilla, um das am nächsten morgen nach einem Besuch beim Baumarkt zu reparieren. Dort sind wir an Huelva vorbei gefahren ;-) Erst überlegten wir aber noch, wie wir auf zwei Drittel unseres Bettes eine gemütliche Nacht verbringen könnten. Schließlich legten wir das dritte abgebrochene Teil einfach am Fußende auf unsere Ikeakisten, auf denen mein Bodyboard lag - eine doch recht stabile Konstruktion, die unsere nur mit Salat gefütterten Beine doch wohl eine Nacht lang aushalten würde. :)
Am nächsten morgen (die Konstruktion hatte gehalten…) suchten wir nach einem Telefonat mit unserer Einbauwerkstatt der Schlafsitzbank nach einem Schlosser in Sevilla, um es professionell als Garantieleistung reparieren zu lassen. Leichter gesagt als getan: zuerst landeten wir vor verschlossenen Türen eines Schlüsseldienstes, dann bei einer Autoverleihfirma. Als wir schließlich bei einer Autowerkstatt landeten waren wir schon recht pessimistisch, dass wir einen Schlosser auftreiben würden und kurz davor doch selbst zum Baumarkt zu fahren. In der Autowerkstatt machte sich dann aber flott ein eifriger Mechaniker ans Werk, nachdem wir mithilfe von Googletranslate ihm irgendwie auf Spanisch unser Problem verständlich machen konnten. Einige Bohrgeräusche, Metallsplitter und Schraubereien später war unsere Schlafsitzbank repariert, das ging dann doch glücklicherweise alles schneller als gedacht! Da waren wir echt happy unser Bett zurück zu ahben und alles wieder gut verstauen zu können. Und wir machten uns aufs in Klettergebiet El Chorro…